Giottos Glockenturm (Campanile di Giotto)

1334 wurde mit dem Bau des Campanile di Giotto, oder Giottos Glockenturm, begonnen. Der Entwurf dieses prächtigen Turms wurde einem Maler, Giotto, anvertraut. Anerkannt als „Experten und berühmte“ wurde der Künstler zum Architekten und Bauaufseher des Doms ernannt – ein beispielloses Ereignis in der Geschichte und das erste Mal, dass einem Maler so bedeutende Bauaufgaben übertragen wurden.

Der Glockenturm von Giotto, der getrennt vom Hauptkörper der Kirche steht, hat einen quadratischen Grundriss und zeichnet sich durch eine kompakte Struktur aus, die an den Ecken durch kräftige achteckige Strebepfeiler verstärkt ist. Giottos Beteiligung am Bau erstreckte sich bis zum ersten Gesims. Nach seinem Tod wurden die Arbeiten von Andrea Pisano fortgeführt und 1357 unter der Leitung von Francesco Talenti und Neri di Fioravante abgeschlossen.

Äußerlich weisen sowohl die Kathedrale als auch Giottos Glockenturm eine Verkleidung aus vielfarbigem Marmor (weiß, grün und rot) auf, wobei der Turm, entsprechend Giottos Absichten, ein komplizierteres Muster aufweist, während die Wände der Kathedrale ein einfacheres Motiv aufweisen, das dem Bändermuster ähnelt, das das Baptisterium ziert.

Der Campanile ist ein Beweis für die innovative Zusammenarbeit zwischen Malerei und Architektur und veranschaulicht Giottos visionären Ansatz, künstlerische Finesse in die Bauplanung einzubeziehen. Die Verwendung von lebendigem, mehrfarbigem Marmor verleiht dem Gebäude ästhetische Fülle und lässt den Glockenturm mit dem visuellen Gesamtbild des Florentiner Domkomplexes harmonisieren.